Das Pferd hatte den Hut gefressen und das Basler Publikum findet reichlich Freude daran bis alle
stehen.
Ein Bräutigam besingt mit Herbert Grönemeyers Emphase die Liebe. Eine Braut, der es zum Kotzen
ist und die sich durch ihren Hochzeitstag quält. Der Schwiegervater brilliert als freudige Zumutung
mit badischem Dialekt.. Die Geschichte dreht sich um einen Hut, den das Pferd des Bräutigams
gefressen hat. An sich nicht weiter schlimm, aber die Hutträgerin ist eine verheiratete Baronin, die
sich mit einem Polizisten im Wald vergnügte und der Ehemann erwartet sie zu Hause.
So wird der Bräutigam just an seinem Hochzeitstag dazu gezwungen denselben Hut zu ergattern.
Eugène Labiches erfolgreiche Komödie aus dem 19. Jahrhundert feierte in der überarbeiteten
Fassung der Überarbeitung von Sabrina Zwach in Basel Uraufführung. Es öffnen und schliessen sich
Türen, was zeitweise in ein beinahe dadaistisches Spiel gipfelt. Sie sind Ventil und Eintrittstor für
angespannte Gefühlslagen. Auf der Hutsuche stösst der Bräutigam auf seine Verflossene, die ihm
einheizt. An Slapstick, Klamauk und Wortspiel jeder Art wird nicht gespart. Fardinard (Christopher
Nell) spielt sich vom manchmal einschleichenden Tourette-Syndrom hin bis körperlich kunstvoller
Akrobatik, Unfälle und musikalischen Höhenflüge mit berührenden Stimmen und Stimmungen.
Nach beinahe 3 Stunden hat niemand am bunten Treiben die Lust verloren.
Ein greller, krasser, geiler Abend könnte Herbert wohl singen …
Text / Bild: Dinsleder / Hirschfeld
Mrz
12
Kategorie: Blog
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